Das ist doch mal eine clevere Idee, die ich da neulich neben meinem Kaffee entdeckte. Fast hätte ich den Hinweis auf der Zuckertüte übersehen. „Bitte schütteln“ — und wenn Sie nichts hören, dann besuchen Sie einen Akustiker oder Ihren HNO und machen Sie einen Hörtest.
(Ich höre da ja absolut gar nichts. Wenn eine Zuckertüte geschüttelt wird und keiner ist da um es zu hören, macht sie dann überhaupt ein Geräusch…?)
Das gibts ja schon so lange…
Ein ehemaliger Chef hat die auch jahrelang unters Volk gebracht. Mich konnte das aber als Marketinginstrument nie überzeugen.
Ich kannte es bisher nicht. Meinst Du in der Wirkung (als Werbemaßnahme) oder als Idee? Als Idee finde ich es toll. In der Wirkung sagt der Akustiker der’s verbrochen hat auch, dass es nicht funktioniert. Die Leute registrieren’s meist nicht mal.
Echt, du hörst da nichts? Auf den Bildern schüttelst Du ja auch vor dem Ohr ohne Hörgerät oder CI, klar… aber mit CI?
Mit CI würde ich da ganz sicher deutlich etwas hören, meine ich. Schade, dass ich es nicht ausprobieren kann 🙂 Ich bin von dem, was ich mit CI mittlerweile alles wahrnehmen kann, so sehr überrascht, denn viele Geräusche sind für mich (als von Geburt an hochgradig schwerhörige Person) neu. Z.B. wusste ich gar nicht, dass Nudeln und Tomatensauce beim Umrühren matschende, schmatzende Geräusche machen. Oder das streifende Geräusch, wenn man mit der Hand über die Haut streicht.
Ja, nicht wahr?
Mit CI ist das überhaupt kein Problem. In Ruhe auch auf 1-2 Meter Entfernung.
Ich finde die Idee toll und habe sie noch nie im Kontext zu einem kostenlosen Selfmade Hörtest gesehen. Ein besseres Cartoon und die Sache kann weiter in die Welt geschickt werden! Wegen mir könnte ja schon jede hörhinweisende Einrichtung damit beginnen statt Kugelschreiber Zuckertüten als Werbematerial zu verwenden. Auf eine Tasse Kaffee freut sich jeder!
@ NQLB „Wenn eine Zuckertüte geschüttelt wird & keiner ist da, um es zu hören, macht sie dann überhaupt ein Geräusch?“
Nennt man das eine existenzielle Frage? Auf jeden Fall genial formuliert! Weckt Erinnerungen an ein außerirdisches Tier bei ‚Per Anhalter durch die Galaxis‘, das glaubt, dass es nicht gesehen wird, wenn es die Augen schließt.
Ich kenne den kleinsten Hörtest der Welt von einem Bekannten, der es als Give-away am Tinnitus-Stand hatte. Ich find ihn sehr gut, auf die Idee muss man mal kommen. Ich bin allerdings sowieso jemand, der alles liest, also auch Aufschriften auf Zuckertüten oder anderen Verpackungen, deshalb würde ich so einen Test natürlich auch gleich mitmachen :-))
@Teddybär – vielleicht machen die Nudeln gar kein Geräusch, solange niemand hinhört ;-))
PS: ich mir geht es auch wie teddybär: Mit CI höre ich das Haut Krach machen kann und das viele Geräusche, die ich heute mit einem CI höre oft nicht einzuordnen sind. Im Grunde bekommt man an mehr als Geräusche – nur diese sind diametral klingend zu dem was die Normalhörende Welt wahrnimmt. Mit dem Hören ist es wie mit dem Geschmack – versuche es mal zu erklären… nicht immer einfach…
„Wenn eine Zuckertüte geschüttelt wird und keiner ist da um es zu hören, macht sie dann überhaupt ein Geräusch…?“
Streng physikalisch macht die Zuckertüte kein Geräusch.
Das Schütteln bewirkt erstmal nur die Entstehung von Wellen in der Luft.
Erst wenn diese Wellne auf ein Trommelfell treffen und von dort als Reiz
an den Hörnerv weitergeleitet wird, entsteht im Gehirn ein Reiz, den
wir Geräusch nennen.
Wenn die Wellen auf kein Ohr oder akustischen Sensor treffen,
existiert kein Geräusch.
In der Quantenphysik gibt es ähnliches bei Elektronen bzw Licht.
Solange keine Messung vorgenommen wird, ist es nur eine Welle
ohne genauen Ort.
Ahoi Beethoven, 🙂
ich kann mich nicht zurück halten mit einem lautstarken Lachen.
Ihr hört es doch alle virtuell, oder …?
*Scherz*
Es erinnert mich übrigens an ein reales Ereignis:
Die Gebärdensprache (DGS) ist so laut, deshalb müssen Teilnehmer zwangsläufig beim Erlernen ein aktiviertes Hörgerät tragen.
*Wahrhaftige Bürokraten*
Grüße Euch alle … herzlichst
Sanne
(Wortakrobatin)
Entzückend. Wirklich alles hier. Die existenzielle Zuckergeräuschprüfung, die Kommentare, die tapferen Erklärungen. Zu niedlich!
Was wäre die Welt öde ohne solch unentwegtes Interesse am Sein&Sinn, an Physik und Zuckertütchen.
Ganz im Ernst und selig lächelnd: Butzky.
super sache! kannte ich noch nicht. aber schade, wenns nicht funktioniert (als werbegag, meine ich)…
Ja genau, Pia, das pralle Leben. 🙂
Die Idee war, die Zuckertütchen irgendwo/überall anzubieten, nicht nur da wo eh die üblichen Verdächtigen rumlungern. Kantinen, Mensa, Altersheim, Cafés, Vereine. Aber gerade da wurden sie anscheinend nicht wahrgenommen/sind durchgerutscht, so dass mein Akustiker jetzt noch auf ner Wagenladung davon rumsitzt.
Livia, das Monster da, aus Per Anhalter durch die Galaxis, werde ich nie vergessen! „Mindbogglingly dangerous but also mindboggingly stupid.“
Das Problem ist ja wohl , dass man die Tüte nach Gebrauch zerknautsch und am besten noch mit Kafferesten vom Löffel beckleckert liegen läst.
Um wirklich auf Akustiker -Geschäft XY hinzuweisen und das gross genug darzustellen dass er in Erinnerung bleibt scheint es einfach nicht zu reichen, oder dass der Kaffeetrinker einen Beutel gar mitnimmt als ^Visitenkarte^.
Wenn das ein Berufsverband oder Schwerhörigenverein als Kampagne macht ists nochmals etwas anderes.
Als Schnellhörtest ist er auf jeden Fall so aussagekräftig wie ein Flüstertest oder der Swatch-Test. (Das Ticken einer Swatch-Uhr auf Distanz x hören können., z.Bsp. hier ganz neu und aktuell auf Seite 15 beworben: http://www.sicher-zu-fuss.ch/content/wp-content/uploads/2011/08/VCS-Sicher-zu-Fuss.pdf )
Hier auf der Tüte hätte es evtl. mehr Platz für eine Werbebotschaft:
http://web.de/magazine/lifestyle/leben/11647374-die-lauteste-chipstuete-der-welt.html
Die könnte ja von CI Firmen gesponsert werden; weil wer das dann nicht gehört hat…
haja, da kommts dann aber auch drauf an, auf was für eine art tischplatte man die uhr legt: je nach dem kann die nämlich ordentlich mitresonieren und somit das ticken verstärken, oder eben auch gar nicht… ist lieb, mir aber ehrlich gesagt genauso wie der flüstertest um welten zu unseriös! flüstern klingt ja auch von person zu person komplett anders…
Sag das nicht. Sehr viele Hausärzte schwören beim Hörtest im Rahmen der Prüfung der Fahrtauglichkeit bei Patienten über 70 auf den Flüstertest. Wieviele sagen danach zu mir: Aber mein hausarzt sagt ich höre noch gut…. Wenn es nicht so tragisch wäre, wäre es zum Lachen.
Den Tip mit der Uhr hat das Infoblat übrigens der Akustika, Schweizerischer Verband der Hörgeräte-Akustiker zu verdanken. Daher habe ich auch den Link. Soviel dazu.
Nicht dass das ganze deshalb sicherer wäre….
sagen wir mal so: bei meinem wiener hausarzt bin ich froh, dass er mit solchen methoden gemessen hatte, als ich wegen der führerscheinanerkennung in österreich zu ihm kam: ich konnte nämlich ohne brille rein gar nichts auf seinem blatt da lesen!!! und er meinte: naaaa, strengen Sie si eahne bissi oaaa, den grössten müssans scho könnan! zum heulen, aber ich darf immerhin weiter hier auto fahren… zur beruhigung der deutschen leserInnen hier auf dem forum: in der schweiz stand einfach drinnen: muss brille tragen. und damit war die sache geritzt.
(…) 😉 und ;-( die berechtigte frage ist: was, wenn ich im auto unterwegs bin und mir aus irgendeinem grund die brille kaputt geht?? so viel zu den tollen hör- & sehtests unserer medizin, tschuldigung.
Bizarre Feinstgeräusche dicht am Mikro der Hörtechnik: Haarsträhnen dröhnen und tosen, Kragen der Regenjacke knistert und knattert. Oder alles ganz anders: Das Zerreissen oder Zerknüllen von Papier klingt wie die Haustürklingel, Pappelblätter im Wind wie Beifallklatschen oder Regen, Wasserkocher wie Schleifmaschine, Händewaschen wie Türklingel, Autoreifen im Regen wie Türklingel oder Schleifmaschine … Zuckertütchen muss ich mal testen (Haustürklingel?).
Eine Frau hat mal sehr schön beschrieben, wie sie mit neuem CI oder Hörgerät zum ersten Mal hören konnte, dass Wasser beim Erhitzen Geräusche macht, beim Kochen aber wieder leiser wird. Und sich gewundert, dass fallender Schnee im Gegensatz zu Regentropfen nicht zu hören ist. Schön, oder?
wiederhören, ja das mit der Chipstüte wäre auch für eine lustige Werbung gut: „Wenn Sie gar nicht wissen wo mit der Tüte das Problem sein soll, dann…“ 🙂 Swatchtest im Zusammenhang mit Führerscheinprüfung ist tatsächlich ziemlich unseriös, meine Güte.
Esther, naja, bei mir steht auch Hörgeräte müssen getragen werden — was wenn nun auf der Autobahn die Batterien alle sind? Auf der Autobahn darf ich nicht anhalten, aber weiterfahren darf ich auch nicht? Oder geht’s vielleicht nur um das Tragen und Nichtabsetzen der Geräte? 🙂
Pia, dann gehst Du sicher gern in Pappelalleen spazieren und läßt dich huldigen, oder? 😉
Ja, Pappelalleen sind gut für´s Ego. Bloss die oft nutzlose Rennerei zum Türöffner nervt …
Wo wir sowieso gerade vom Thema abkommen: Buchtipp „Das habe ich jetzt gerade akustisch nicht verstanden“ von Max Scharnigg, TB Fischer Verlag. Hat gar nix mit Hören und viel mit Redewendungen zu tun und liest sich so weg. Unterhaltsam, sprachlich/rhetorisch interessant mit einigen originellen Betrachtungsweisen. http://scharnigg.de/erschienen/
Ach, Du hast auch keine Lichtblitzklingelanlage?
Der Scharnigg sieht interessant aus, hol ich mir mal. 🙂
Lichtblitzklingelanlage … sieht interessant aus, hole ich mir mal.
🙂
Lichtblitzklingelanlage, damit hab ich meine Montags-Gruppe immer erschreckt… *giggel* Zuckertütenhörtest, lustig…
Ich hab ja versucht die Katze dazuzubringen ins das Ci zu schnurren…hat auch einmal geklappt klingt ulkig…
Das Seidenhemd von Tenebra gibt auch lustige Geräusche…
Pia, ich glaube, im Gegensatz zu einer Lichtblitzklingelanlage habe ich den Scharnigg noch zu Weihnachten. 🙂
Eluchil, Abenteuerlust, akustische!
@Pia bei der Beschreibung der Geräusche fallen mir all die Leute ein, die sich soetwas wie Föhn, Staubsaugergeräusche und Regenprasseln extra anhören, um besser einzuschlafen – aber die haben wahrscheinlich kein CI (neulich gesehen bei Youtube: http://www.youtube.com/watch?v=eJwNvNpCMN4&feature=related)
Lichtsignale kann ich nur empfehlen – anfangs natürlich etwas ungewohnt (n bissl wie ein Polizeilicht). Von der Lichtsirene werd ich aber auf jeden Fall wach.
Ich kenne diese Werbeidee in ähnlicher Form auf einer Streichholzschachtel die eine Kundin von mir (Hörgeräteakustikerin) für ihre drei Geschäfte hat machen lassen. Über den Erfolg dieser Werbemaßnahme kann ich allerdings nichts sagen, ich fand die Idee auf jeden Fall originell und gut.
Lichtblitzklingel hab ich noch aus der Zeit, als es kein CI gab.
Ich schlafe ohne CI und wache sofort auf wenn ein Lichtblitz kommt.
Frage: schlaft Ihr mit CI?
Wenn nicht, was ist, wenn die Feuerwehr oder ähnlich in der Nacht
klingelt und ihr tief schlummert?!
Livia, Fön und Staubsaugergeräusche um einzuschlafen klingt ja erstmal wirklich unglaublich. Ich vermute, es hat was damit zu tun, dass „weißes Rauschen“ durchaus entspannend sein kann. Und in die Richtung geht es ja…
Magic M, Streichholzschächtelchen ist auch ne nette Idee. Vielleicht sogar nicht ganz so unauffällig wie Zuckertütchen. Schade, dass der Erfolg oder Mißerfolg nicht bekannt ist…
Charly Brown, gute Frage, was machen wir da. Ich denke, ich wünsche mir mal eine Blitzanlage zu Weihnachten!
weisses rauschen ist nicht entspannend, aber es lenkt das ohr und schlussendlich das gehirn davon ab, dem tinnitus (meistens ein pfeiffen oder säuseln) zuzuhören…
Indirekte Entspannung also. Für eine sehr bestimmte Zielgruppe. Aber ob das die sind, die solche Videos online stellen wie von Livia oben verlinkt?