Dass an den meisten deutschen Gehörlosenschulen keine Gebärdensprache unterrichtet wird, ist eines der wichtigsten Themen, über die in deutschen Medien mehr berichtet werden sollte. Sagt jedenfalls die Initiative Nachrichtenaufklärung (INA). In den Top 10 der INA findet sich das Thema neben jenen, dass Pflegebedürftige — die wir fast alle mal werden — in Krankenhäusern allein gelassen werden, Sondermüll beim Bauen und Sanieren — der Häuser in denen wir alle wohnen — verwendet wird und Gene — die wir prinzipiell alle haben — patentiert werden können (vgl. hier).
Doch inwiefern sind eigentlich Gebärdensprache und Hörbehinderten-Themen für die allgemeine Öffentlichkeit relevant? Ich als thematisch interessierter Blog-Autor habe natürlich sofort aufgemerkt und schon vorgestern darüber geschrieben. Für die betroffenen Kinder und Eltern ist es ohne Zweifel ein wahnsinnig wichtiges Thema — doch für sie muss eigentlich nicht darüber berichtet werden: Sie wissen es eh besser als ihnen lieb ist. Was also sollte es, wie Frau Frogg so schön sagte, „Frau Meyer an der Hertensteinstrasse“ interessieren?
Die INA-Jury begründet die allgemeine Relevanz mit drei Punkten: einer hohen Anzahl von Betroffenen, der Charakterisierung als moralisch aufgeladener Konflikt und dem Hinweis, man habe ein Schlüsselthema vor sich, das auch andere Mißtstände bewirke. Ich habe mir dazu mal ein paar schnelle Gedanken dazu gemacht…