Es gibt nicht viele Sprüche über Schwerhörigkeit oder Gehörlosigkeit, die ich mir auf ein T-Shirt drucken würde. Aber vielleicht diesen hier.
I can’t hear you, I’m in my imaginary soundproof booth.
Ich glaube der funktioniert nur auf Englisch, vielleicht sogar nur auf Amerikanisch. „Ich kann Dich nicht hören, ich bin in meiner vorgestellten schalldichten Kabine“? Das will ich kurz erklären:
Worum geht’s? Das ganze ist eine Anspielung auf den „imaginary happy place“ — das kommt ursprünglich aus irgendwas psychotherapeutischem und/oder esoterischem: Der ganz persönliche Ort an dem man sich wohlfühlt, glücklich ist und aus dem man Kraft zieht. Sollte man kennen. Und wenn es stressig wird sich vorstellen, man sei dort.
Passend dazu gibt es einen Spruch auf T-Shirts, der den Leuten mitteilt, der Träger sei in seinem „imaginary happy place“. Was hier, in der echten Welt, alles so geschehe, berühre ihn also gar nicht. Davon habe er sich bewußt abgewandt. Über grundloses Lächeln brauche man sich nicht zu wundern. Und gar nicht erst zu versuchen, ihn mit Belanglosigkeiten zu nerven.
Im Grunde drückt das T-Shirt also dasselbe Verlangen nach Ruhe und Ungenervtheit aus, das Madame Modeste neulich so schön beschrieben hat. Obwohl ich vermuten würde, dass sie niemals so ein T-Shirt anziehen würde.
Nachtrag auf Nachfrage hin: Warum nun schalldichte Kammer als „happy place“ für Schwerhörige und Gehörlose? Weil sie dazu eine besondere Beziehung haben. Gehörlose bewegen sie sich metaphorisch darin durchs Leben — es geht um Taubheit positiv gewendet. Und viele Schwerhörige machen darin außerdem nervige, langweilige bis demütigende Hörtests — es ist positiv und ironisch gewendet.