Wie hört ein Schwerhöriger in der Kirche? (Mit Klangbeispielen)

Na wie wohl? Er hört, aber er versteht nicht. Das wird einem auf dieser Website mit ein paar Hörbeispielen höchst klar gemacht. Schaut mal vorbei.

(Sehr interessanter Versuchsaufbau! Sie haben nämlich durch das Mikrophon eines Hörgeräts aufgenommen. Und man sieht auch, was Untertitel und Induktion leisten.)
((Und ein ziemlich unterstützenswerter Verein, dieses Hören ohne Barrieren, soweit ich das der Website entnehmen kann.))

11 Antworten zu “Wie hört ein Schwerhöriger in der Kirche? (Mit Klangbeispielen)

  1. Er hört, aber er versteht nicht.

    Böse Zungen sagen, dass gehe grob geschätzten 98% der Kirchenbesucher so…

  2. Hehehe, Du willst doch nicht etwa andeuten, Luther und die Predigt auf Deutsch war vergeblich?!

  3. Vergeblich oder nicht ist ja immer eine Frage der angestrebten Ziele…
    Aber ich denke schon, dass das Verständnisproblem mehr im Inhalt als in der Sprache steckt.
    A propos: Bitte um Verzeihung wegen des „dass“. Ich hasse es, wenn das passiert.

  4. Keine Ursache, nur: Jetzt kann ich es auch nicht mehr für Dich ändern, ohne dass es komisch aussieht.

  5. Nun, das war nicht der einzige Grund, der mich vom Glauben abgehalten hat.

  6. Ja, die schon wieder

    Zitat bei Untertitelung:
    „Bei der zweiten Aufnahme hören Sie jetzt die Sprachdarbietung vom Taufbecken bei eingeschalteter Lautsprecheranlage.“

    Grübelzwänge ereilen mich, denn es bleibt ein Rätsel was das Taufbecken so sprechend ausdrückt …

    blubb, blubb plätschernd …

    Jürgen, war die Unterhaltung des Taufbeckens mit Dir zu einseitig? Kein himmlisches Wunder jetzt erwarten.

    Endlich, ist mir bewusst warum Säuglinge nach dem Tunken während der Taufe immens kreischen …!
    Sie kriegen fürchterlich Angst vor Glaubensbekenntnissen … vermittelt durch eingeschaltete Lautsprechern.

    Uih, ein Wunder geschah …

    *Joke*

  7. Danke für den Link!
    Er ist echt Gold wert, um im Bekannten- und Familienkreis zu zeigen, dass es nicht an der Lautstärke liegt, sondern an der Deutlichkeit. Die beiden Klangbeispiele sind ja absoluter Alltag für mich (und andere Hörtechniknutzer) und wechseln sich je nach Umgebungsarchitektur laufend ab. Das hat gar nichts mit Kirche zu tun, sondern mit halligen Räumen, überall: Ob Diskussionsveranstaltung, Vorträge, Tagungen, Bühnenprogramm, egal. Alles unverständlich.

    Das erste Hörbeispiel mit dem diffusen Gemurmel ist mir sehr vertraut: Der Inbegriff dröhnender Langeweile. Wie viele Stunden habe ich schon in solch trostloser „Grummelsuppe“ aushalten müssen … gebt mir 1 Euro für jede Stunde und ich könnte damit eine Weltreise bezahlen. Aber leider: Nur tödliche Langeweile, weil man nix versteht. Vermutlich geht es anderen Schlappohren auch so. 😦

    Mal herumgefragt:
    Wie vertreibt ihr euch eigentlich die Zeit in solchen Langeweile-Momenten? Kopfrechnen üben? Einkaufszettel oder Weihnachtsgeschenke überlegen? Gedichte ausdenken?

  8. „Grummelsuppe“ 🙂 ich liebe solche Veranstaltungen, langweilig wird mir nicht, da ich als Schlappohrige eine ausgeprägte „TerminatorRasterung“ habe. Was man da so alles sieht…. 😉

  9. Weihnachtesgeschenke überlegen ist doch DIE Lösung! Muss ich mir merken! (Oder ist das nur bei mir so, der ich allzu oft am 23. noch was suchen muss?)

  10. Die Langeweile wegen Nichtverstehens kannte ich nicht aus meiner hörenden Zeit und musste mich nach der Ertaubung erst daran gewöhnen, solche Situationen auszuhalten. Früher habe ich mich immer aktiv an Diskussionen beteiligt und nie die stumme Stuhlreihenkartoffel machen wollen, dazu war mir meine Lebenszeit einfach zu schade. Aber jetzt als Schwerhörige sitze ich in Veranstaltungen und merke: „Oh jeh, da kommt nix rüber und das Ende ist noch weit.“

    Bei mir entsteht dann so etwas wie eine meditative Zwischenebene, wie ein Schwebezustand. Manchmal schön. Meistens langweilig. Das Gehirn macht dann spacige Sachen. Es ist wie ein kleines Paralleluniversum, wie Gleichzeitigkeit von zwei Realitätsblasen. Manchmal abgefahren, meistens langweilig.

    Ich habe immer ein kleines Notizheft dabei, in das ich unauffällig Notizen reinschreibe … oder den Einkaufzettel.
    Und ihr so?

  11. Ist ja interessant. Bei mir ging das ja viel schleichender, das Immerschlechterhören. Ich wurde da so nach und nach rausgedrängt aus dem Ganzdasein. Erst in dieser Situation, dann in jener, dann in noch einer anderen…
    Ich habe gerade in der Uni und auf Konferenzen, sehr sehr viel Zeit mit „nutzlos“ rumsitzen verbracht. Wahrscheinlich ist auch dieses Blog daraus entstanden. Ansonsten, ich schrieb auch immer Notizen, so über dies und das. Versuchte zu überlegen, was ich sowieso demnächst würde überlegen müsssen. 🙂 Darauf, rechtzeitig Weihnachtsgeschenke zu überlegen bin ich leider nie gekommen.
    Inzwischen gibt es solche Situationen eigentlich nicht mehr in meinem Leben, ich gehe da einfach nicht hin.

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